Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage


Geschichte fängt in der eigenen Familie an“ – Burak Yilmaz in der JBG

Seit zwei Jahren darf sich unsere Schule  „Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage“ nennen.

Bereits bei der Zertifizierungsfeier im November 2021 sagten unsere Schulsprecherin und unser Schulsprecher:  „Das Siegel  ´Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage´ bedeutet nicht, dass wir eine Schule ohne jeglichen Rassismus sind, sondern, dass wir Alles dafür tun, eine „Schule ohne Rassismus“ zu werden. Damit liegt viel wichtige und tolle Arbeit noch vor uns.“  Und so ist es auch heute noch.

 

Das wurde deutlich, als am Montag, dem 13.11.2023 Burak Yilmaz in unserer Aula aus seinem Buch „Ehrensache – Kämpfen gegen Judenhass“ dem 13. Jahrgang vorlas. Der Autor und Pädagoge setzt sich aktiv gegen jedwede Diskriminierung und Rassismus in der Gesellschaft ein. Er beschreibt in seinem Werk seine eigenen Ausgrenzungserfahrungen, aber auch den daraus resultierenden Appell, stets Zivilcourage zu zeigen.

Schnell wurde deutlich, dass er nicht nur mit diesem Thema, sondern auch mit seiner Persönlichkeit unseren Lernenden auf Augenhöhe begegnet. In einer lebendigen Diskussion zeigte sich, dass auch einige unserer Lernenden über Ausgrenzungserfahrungen — auch in der Schule — berichten können und darüber, dass sich häufig niemand traut, diese klar zu benennen. In der Schule spielt die Abhängigkeit von Lehrenden durch die Notengebung noch immer eine große Rolle.

Unter großer Zustimmung betonte  eine Schülerin daraufhin, wie wichtig es sei, dass man miteinander redet, dass man aufsteht und sich gegen Rassismus und Diskriminierung zur Wehr setzt. Yilmaz wies in diesem Zusammenhang immer wieder darauf hin, dass dieses Aufstehen unbedingt auch im Freundeskreis und der eigenen Familie geschehen müsse. Insbesondere diskriminierende Äußerungen im „Kleinen“ dürfen nicht als normal hingenommen und verschwiegen werden.

Yilmaz begegnete den Lernenden mit großer Empathie und dem Rat, nicht in negativen Emotionen zu verharren, sondern gemeinschaftlich zu überlegen, wie man konstruktiv Kritik üben könne, um gesellschaftlichen Wandel zu bewirken.

Am Ende der Veranstaltung wurde deutlich, dass es solcher Räume für ehrlichen und konstruktiven Austausch bedarf.

 

Die Auszeichnung "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage" ist uns ein Auftrag und Verpflichtung.

 

 

Die Lesung von Burak Yilmaz wurde finanziert von Respekt-und-Mut Düsseldorf. Mit dieser Organisation und ihrem Koordinator Volker Neupert arbeitet die Schule seit langem im Rahmen ihrer Demokratie- und Werteerziehung zusammen. Wir danken Volker Neupert herzlich für die Vermittlung. 


Besuch von Frau Schulministerin Feller am 14.08.2023

Fotos: © MSB NRW / Mark Hermenau

 

 

Die Rheinische Post schreibt dazu:

 

"Bisweilen ist es nur eine unbedachte Bemerkung der Mitschüler, manchmal geht es aber auch um eine gezielte Kränkung. „Was ist das für ne Tüte auf deinem Kopf? Ups, warum seh‘ ich dich gar nicht mehr“, beschreibt Neofytos Chatziapostolou Bemerkungen, die zu dem gehören, was die Experten Alltagsrassismus nennen. Sprüche, die es wohl an fast allen weiterführenden Schulen gibt. Auch an der Joseph-Beuys-Gesamtschule in Oberbilk ist das nicht anders. Doch die Schule, die schon mehr als zwei Jahre das Label „Schule ohne Rassismus“ trägt, tut viel, damit solche Sprüche eine Ausnahme bleiben.

Paten wie der Fortuna-Spieler Emmanuel Iyoha oder die Düsseldorfer Anwältin Gülşen Çelebi, die vor ein paar Jahren gegen die Rechtspopulisten der Dügida auf die Straße ging, unterstützen die Schulgemeinde bei ihren Aktivitäten für Diversität und gegen Ausgrenzung. Workshops, Projekte und die Arbeit mit externen Respekt-Coaches gehören für die Schüler in Oberbilk zum Alltag. „Wir müssen miteinander und nicht übereinander reden, dann lernen wir, wie schön das Unterschiedliche sein kann“, sagt Sefa Apaydiu (19), der bis zum Sommer Schülersprecher war.

Dass die Antirassismus-Arbeit an der Düsseldorfer Schule mit besonderem Engagement umgesetzt wird, hat sich inzwischen bis ins Schulministerium herumgesprochen. Am Montag machte sich NRW-Schulministerin Dorothee Feller (CDU) ein Bild von dem, was sich mit den Labels „Schule ohne Rassismus“ und „Schule der Vielfalt“ vor Ort im Einzelnen verbinden lässt. „Womöglich könnte es hilfreich sein, das künftig unter einem Label zusammenzufassen – was halten Sie davon?“, fragte Feller. Doch die Meinungen dazu gingen an diesem Mittag auseinander.

Dass die Demokratie gerade eine schwierige Phase erlebt, umtreibt die Politikerin. Dabei denkt sie auch an die nächste Europawahl und daran, dass das Ergebnis die Demokratie weiter schwächen könnte. Umso wichtiger sei es, Schüler für die grundlegenden Werte dieser Gesellschaftsform zu sensibilisieren. Ein Gedanke, der auch Gülşen Çelebi wichtig ist. „Ich kenne Menschen mit Migrationshintergrund, die mir inzwischen sagen, sie würden künftig AfD wählen“, sagt die Anwältin. „Meine Hoffnung ist: Wer hier zur Schule geht, wird diesen Eltern oder Bekannten sagen: Wenn du das tust, unterstützt du rassistische Positionen.“

 

https://rp-online.de/nrw/staedte/duesseldorf/duesseldorf-wie-schulen-den-rassismus-im-alltag-vermeiden-wollen_aid-95650739


1. Jahrestag der Zertifizierung  „Schule ohne Rassismus“ am 03.11.2022

Anlässlich des 1. Jahrestages der Zertifizierung „Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage“ beschäftigte sich der 5. Jahrgang in Workshops mit dem Thema „Rassismus“. 

In verschiedenen Übungen erprobten sie Handlungsoptionen gegen Vorurteile und Rassismus.

Dieser Tag wurde von unserem Kooperationspartner der Diakonie -den Respekt Coaches - organisiert.

Text & Foto: Christel Müller-Spandick



Zertifizierungsveranstaltung zur „Schule ohne Rassismus“ am 03.11.2021

Am 03.11.2021 war es endlich soweit, der Joseph-Beuys-Gesamtschule wurde offiziell der Titel „Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage“ verliehen. Wir feierten diesen Erfolg gemeinsam mit allen SV-Mitgliedern, mit Schülerinnen und Schülern, den Lehrkräften und vor allem mit unserer Patin Gülşen Çelebi und unserem Paten Emmanuel Iyoha.

Die Verleihung startete mit einer feierlichen Begrüßung unserer Moderatorin Binela Sulejmani (Jg.12) und unseres Moderators Sascha Schilgen (Jg.13). Sie leiteten zu dem stimmungsvollen Klavierspiel von Dilyar Naasan (Jg. 11) über. 

Es folgte eine Rede unserer Schulleiterin Regine Brochhagen-Klein. Mit ihren Worten verdeutlichte sie, wie wichtig der Titel „Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage“ und die Umsetzung dieses Projektes für unsere Schule ist. 

Unsere Schülersprecherin Emily Uhse (Jg. 10) sowie unser Schülersprecher Kevin N'singi  (Jg. 11) machten deutlich: „An unserer Schule ist JEDE*R willkommen. Unabhängig von der Nationalität, der Religion, des Aussehens, der Herkunft und über „Schule ohne Rassismus“ hinaus auch unabhängig des Geschlechts und der Sexualität.“ Darüber hinaus sagten die Beiden: „Das Siegel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ bedeutet nicht, dass wir eine Schule ohne jeglichen Rassismus sind, sondern, dass wir Alles dafür tun, eine „Schule ohne Rassismus“ zu werden. Damit liegt viel wichtige und tolle Arbeit noch vor uns.“

Auf ein Musikstück von Quentin Eichenberger und Christine Haas folgten die Reden unserer Patin und unseres Paten:

„Rassismus ist keine Meinung, sondern eine Krankheit. Eine Krankheit, die behandelt werden muss.“, begann unsere Gülşen Çelebi ihre Rede. Ein starkes Statement, mit dem wir uns als Schule identifizieren können.

Emmanuel Iyoha berichtete von seinen eigenen Erfahrungen mit Rassismus und verdeutlichte: „Die müssen doch endlich mal verstanden haben, dass sowas nicht geht.“ 

Beide freuen sich auf die gemeinsame Arbeit und die bevorstehenden Projekte mit der Joseph-Beuys-Gesamtschule. Wir sagen: Wir freuen uns auf die Projekte mit Ihnen! 

 

Rafael Leissa (Projektverantwortlicher) betonte: „Rassismus darf in unserer Gesellschaft keinen Platz haben!“ Anne Dierenfeld fügte als Bezirkskoordinatorin des Projektes „Schule ohne Rassismus“ unter Bezug auf einen Song der Band „Die Ärzte“ hinzu: „Wir sind nicht schuld daran, dass die Gesellschaft so ist, wie sie ist. Wir sind aber schuld daran, wenn wir uns nicht dafür einsetzen, die Gesellschaft zu verändern.“

Es folgte der langersehnte Moment: Frau Dierenfeld überreichte offiziell die Urkunde und Plakette des Schulnetzwerkes „Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage“ an die Joseph-Beuys-Gesamtschule. Unsere Schülersprecherin und unser Schülersprechen nahmen die Urkunde stellvertretend für die gesamte Schulgemeinschaft entgegen. 

Als Ausklang gab es noch einen fantastischen Auftritt unserer Schulband „Beuys ´n´ Brass“.

 

Starke und aussagekräftige Reden prägten diese wunderbare Veranstaltung. Rassismus darf nicht geduldet werden! - Nicht am Standort Schule - Nicht im Sport - Nirgends!

 

Mit unserer Patin und unserem Paten, auf die wir sehr stolz sind, wollen wir uns für das Prokjekt „Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage“ engagieren, um Rassismus keine Chance zu geben. 

 

Wir bedanken uns herzlich bei allen Beteiligten, die mit uns auf diesen wichtigen Tag hingearbeitet und uns stets unterstützt haben. 

 

Das SV-Team

 

Text: SV-Team    Fotos: Christel Müller-Spandick